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Code contra Corona

Im Hackathon die Masterarbeit verwirklicht

Autor

Maurice Hofmann

Tl;dr: Unser Projekt ist erreichbar unter gobonsai.org. Es ist Open Source und wir würden uns über jegliche Form der Beteiligung in Form von Code, Design, Kooperationen oder Aufmerksamkeit freuen. In unseren ‘Contribution Guidelines’ findet ihr Infos, wie ihr mithelfen könnt, aus dem Prototypen ein echtes Produkt zu machen. Also kontaktiert uns, wenn ihr Lust habt mitzumachen.

Ein Stadionerlebnis inklusive Weltrekord durch Wochenendarbeit. Und das alles von zu Hause. Hätte mir das jemand in der Büroküche bei Fork erzählt, hätte ich wohl kaum geglaubt, dass das möglich ist. Aber eins nach dem anderen.

Aufmerksam geworden bin ich auf den #WirVsVirus-Hackathon durch die Empfehlung einer Kollegin (Danke Tatsiana!). Selber hatte ich an noch keinem Hackathon teilgenommen. Das Format ist mir zwar von Workshops bekannt, allerdings hat man dort vor Ort in kleinen Teams Lösungen entwickelt. An einem „richtigen“ Hackathon über mehrere Tage habe ich noch nicht teilgenommen. Schon gar nicht Remote.

Ich bin überzeugt, dass wir – als Gestalter digitaler Produkte – mehr zur Gesellschaft beitragen können als hübsche Websites, auf denen man sich gut zurechtfindet oder gerne Zeit verschwendet. Wir können auch etwas für die Gemeinschaft leisten und wenn ich da mit meine Fähigkeiten als UX Designer etwas zu beitragen kann, dann möchte ich das tun. Gerade jetzt. Dabei bin ich wahrscheinlich hilfreicher, als bei der Maskenproduktion im Weg zu stehen. Außerdem Real Talk: Haben wir nicht alle einer dieser Ideen brach liegen, die wir schon lange umsetzen wollen, aber es fehlt immer an Zeit, Expertise, Hilfe, Lust und überhaupt. Ich für meinen Teil habe schon seit über einem Jahr die Idee meiner Masterarbeit brach liegen – das ewige Sideproject. Also, wenn nicht jetzt, ... .

Meine Idee: Mit GoBonsai fordert man sich selbst heraus – zu sportlicher Leistung oder zu einer Spende. Man steigert die eigene Motivation, sich zu bewegen, hat im Falle des Scheiterns aber immer noch ein gutes Gefühl, da durch die eigene Spende Sinnvolles getan wird. Beides erhöht das Gefühl der Selbstwirksamkeit und erzeugt ein Gemeinschaftsgefühl trotz #SocialDistancing.

Also: Alles nochmal runterschreiben, einreichen, abwarten. Bis Freitagabend.

Der Freitagabend – ein Scheinwerferspiel

Mit so einer Masse an Menschen hatte wohl keiner gerechnet – am wenigsten die Organisatoren: 42.968 Anmeldungen, von denen 28.361 Freiwillige anhand von 1.924 eingereichten Ideen knapp 1.498 Lösungen an einem Wochenende geliefert haben.

Als Vergleich: Werder Bremen hatte letzte Bundesligasaison einen Zuschauerschnitt von 40.377. Am Freitagabend ein Fußballstadion voll Leute in einen Slack-Workspace einladen führte natürlich zu Gedrängel am Einlass, Staus vor den Parkplätzen, das Übliche. Oder mit anderen Worten: Die Server gingen kurzzeitig in die Knie, konnten aber durch das Zuschalten von Ressourcen schnell wieder stabilisiert werden. Trotzdem: Richtig „drin“ war ich vielleicht um 22 Uhr. Zu dieser Zeit kursierten im Channel „e-Sport“ bereits Google-Tabellen mit Ideen. In diesem Fußballstadion Features brainstormen? Das war in meinen Augen wenig produktiv – aber wer im Stadion am lautesten schreit, der wird auch gehört, oder? Ich versuchte also meine Idee zu pitchen, die ich vorher auf meiner Website zusammengeschrieben hatte.

Die Aufstellung

Mit einem Schild vor der Bratwurstbude stehen und versuchen Leute für deine Idee zu begeistern? Vielleicht kriegst du damit nicht das Team, das du wolltest, aber das was du verdient hast. Ich habe zumindest ein echtes interdisziplinäres Team bekommen: drei Informatik-Studierende, eine Poetry-Slammerin & Bloggerin, einen Product Owner, einen Business-Studenten, eine Journalistin und ... ihr kriegt die Idee. In einer ersten gemeinsamen Vorstellungsrunde kristallisierten sich direkt Rollen und Selbstverständnisse heraus. Als Ideengeber lag es an mir, die Projektidee noch einmal für alle nachvollziehbar zu präsentieren: Also Screenshare, Keynote und Scheinwerfer an – Anpfiff! Die Spieler schwärmen aus. Unterschätze nicht die Kraft der Selbstorganisation. Die Dynamik der Gruppe wollte es so, dass sich innerhalb des Teams Aufgabenbereiche ergaben: Design, Marketing und Entwicklung.

Der Gameplan

Zusammen beschlossen wir in erstaunlich kurzer Zeit ein MVP. Also eine minimal lauffähige Variante des Produkts. Dabei wurde der Pragmatismus der Teilnehmer deutlich. Mittels Apple Health Bewegung tracken, um Ziele zu überprüfen, die vorher via Paypal bestätigt wurden? Viel zu komplex! Es ging erstmal darum, die Herausforderung zu formulieren. Also: Eine Website mit einem Formular, in das man sein Ziel eintragen kann. Und eine weitere, auf der man dem Ziel ein Spendenprojekt zuordnen kann. Dann braucht es noch eine Übersicht, die die angelegten Herausforderungen darstellt. Diese kann ich entweder abhaken oder eben an die vorher ausgewählte Organisation spenden. Fertig. Der Most Valuable Player für das Minimum Viable Product in diesem Fall: das Team.

Der Samstag – die Konferenz

Am Samstag laufen mehrere Spiele parallel. Das heißt, es gibt einen gemeinsamen Anpfiff, dann wird in der Konferenz zwischen den Schauplätzen gewechselt. Bei besonderen Ereignissen („Tor in Mönchengladbach“, „Rote Karte in Bielefeld“, ...) wird zum entsprechenden Austragungsort gewechselt. Eine ganze Menge passiert zeitgleich, trotzdem gilt es nichts zu verpassen, also „Elfmeter in Channel #gobonsai“!

Zwischenergebnis im Marketingteam, Konferenzschaltung. Zwischenfrage im Entwicklungsteam, Konferenzschaltung. Verwirrung im Designteam, Konferenzschaltung.

Während das Entwicklungsteam in Angular mit Hilfe von VS Code Live Share eine Frontend Anwendung baut, erstellt das Designteam ein Video, dass eine User Journey durch die Anwendung abbildet. Das Marketing Team erarbeitet den Business Case und mögliche Skalierungsmöglichkeiten über das digitale Whiteboard „Miro“, welches sich im Laufe des Projektes zur Schaltzentrale der Konferenz entwickelt hatte. Von Skalierungsideen, Textschnipseln und Designvorschlägen bis hin zum Kanban-Board, sammelten sich im Laufe des Tages immer mehr Artefakte auf der Pinnwand. Der selbstorganisierte agile Traum manifestiert in virtuellen Post-Its.

Workshops Remote geht gar nicht? Geht jawohl!

Halbzeitpause – Eine Retrospektive

Nach der ersten Tageshälfte war vieles da, man könnte sagen: Die Leistung hat gestimmt, das Aufbauspiel lief solide, aber es fehlte noch „der Zug zum Tor“. Im Slack-Channel #unterstützung-erfragen suchten wir einen Blick von außen. Jemanden der uns sagt, an welcher Stelle wir uns auf dem Weg zum Tor verzetteln (insofern das mit virtuellen Post-Its möglich ist). Sogenannte Mentor*innen hatten sich für genau diesen Job gemeldet und wir hatten das Glück, dass jemand die Zeit fand, einen Blick in die Kabine zu werfen. Also per Remote während des Spaziergangs im Park dazugeschaltet und Bildschirm geteilt. Ziemlich schnell wurde klar, dass wir bereits das meiste beisammen hatten, es „nur noch“ richtig sortieren und auf den Punkt formulieren müssen, damit wir zum Abschluss kommen. Manchmal braucht es nur jemand von außen, der einem noch einmal klar macht, was man eigentlich schon weiß, eine Art Erinnerung an alte Stärken. Jemand der dir sagt: Mach’s doch einfach so wie sonst auch. Konzentrier dich auf das Wesentliche. Und plötzlich ist die Blockade gelöst und man ist bereit für die zweite Hälfte.

Der Sonntag – Deadline Day

Mit dem Rücken zur Wand lässt es sich ja bekanntlich frei aufspielen: Was bis jetzt nicht mit Kombinationsspiel ging, musste nun eben mit der guten alten Brechstange funktionieren. Also: Kick and Rush, hoch und weit, wasauchimmer! Wir haben keine*n Backender*in? Kein Problem, speichern wir halt clientseitig. Wir haben keine*n Videoartist*in? Das geht auch in Keynote. Wir haben keine*n Sprecher*in? Eine Poetry-Slammerin ist eh viel besser. Werden die Ergebnisse dadurch schlechter? Nein, aber die Lösungen pragmatischer. Und am Ende fragt ja auch keiner mehr, wie das Tor gefallen ist. Auch wenn es buchstäblich bis zur Nachspielzeit gedauert hat, denn das Organisationsteam verlegte die Abgabe für das Pitch-Video von 18 auf 19 Uhr. Bis 24 Uhr konnte dann noch an den Prototypen gecodet werden. Auch ich wurde auf den letzten Metern noch zum Aushilfsprogrammierer. So müssen sich Feldspieler fühlen, wenn sie plötzlich die Torwartposition übernehmen sollen. Aber so bringt man das Spiel erfolgreich über die Runden, man springt für die anderen ein und hilft wo man kann.

Ob Remote oder im Warroom

Wenn ein Haufen Menschen sich darauf einigt, in einem definierten Zeitraum ein Ziel zu erreichen – und man ihnen die Freiheit lässt über das Wie zu entscheiden – dann entstehen erstaunlich effektive Dinge. Was es dazu benötigt ist gar nicht viel:

  • Eine gemeinsame Vision, die aus Nutzersicht gedacht ist
  • Jede Menge Kommunikation (geht auch über Videokonferenzen, Chats, Whiteboards, geteilte Dokumente, ...)
  • Viel Transparenz
  • Pragmatismus
  • Eine gesunde Portion Naivität und Vertrauen („Ich hab das noch nie gemacht, aber lass mich mal probieren“)
  • Und vielleicht noch Pizza, Cola, Bier und...mal ganz ehrlich, dieses Klischee können wir endlich mal begraben, oder?

Der Hackathon beweist vor allem eins: Remote Teams können zusammen funktionieren. Und wenn es Teams, die sich vorher noch nicht kannten, zu bundesligareifen Leistungen führt. Was ist dann erst mit eingespielten Teams möglich? Champions League?

Zum Angucken

Hier könnt ihr das am Wochenende enstandene Pitch-Video sehen:

Zur Erinnerung: Für die Umsetzung suchen wir noch Unterstützung auf gobonsai.org

Zum Anhören

Für die, die lieber hören als lesen: Im Podcast programmier.bar haben Malte und ich über den Hackathon gesprochen. Den Podcast kann man auf allen verfügbaren Plattformen anhören.

Klick

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