Als Fork 1996 startete, entschieden sich die Gründer für den Zusatz „Unstable Media“. Schon damals war klar, dass die digitale Welt sich immer im Wandel befinden würde, ständig unbeständig.
Und wir merken es heute mehr denn je: die Geschwindigkeit mit der sich ein Wandel einstellen kann, ist kaum noch vorhersehbar. Kaum ein Unternehmen ist für schnelle Wechsel in Sachen Digitalstrategie richtig aufgestellt. Doch das kostet häufig Chancen.
Fork hat sich daher dafür entschieden, nur noch digital nachhaltige Produkte zu produzieren. „Future Friendly“ ist hierfür der Begriff und für uns eine ganzheitliche Haltung, Lösungen zu erschaffen, die für jede zumindest plausible Zukunft gewappnet sind.
In Teil 1 unserer Future Friendly-Reihe hat Arne Hollmann, Director bei Fork, für uns ein Manifest verfasst, das die Grundsätze unserer Arbeit aufzeigt.
Weil wir nicht wissen, was morgen passiert.
We change the web for the better – und jetzt ist es plötzlich überall. Jede Woche kommen neue vernetzte Devices auf den Markt, eröffnen neue Kommunikationskanäle, werden neue Interfaces erschaffen. Einige überleben, viele sterben wieder. Welche das sind, können wir nicht vorhersagen. Man könnte versuchen, alles im Auge zu behalten. Man würde scheitern. Trotzdem wollen wir nicht für jeden neuen heißen Scheiß den gleichen Job noch einmal machen. Und noch weniger wollen wir unsere Arbeit per copy & paste auf ein neues Device bringen, wo sie nicht mehr halb so gut funktioniert wie ursprünglich gedacht. Und wir sehen es als unsere Verantwortung, unsere Kunden so zu beraten, dass sie ihre Budgets sinnvoll einsetzen. Darum sorgen wir immer dafür, dass uns in diesem Augenblick egal sein kann, was sich im nächsten durchsetzt. Wir nennen es „Future Friendly“. Und es bedeutet nicht weniger als Nachhaltigkeit im digitalen Raum.
1. Der Inhalt macht die Spielregeln. Niemals anders herum.
Jede Kommunikation, jede Interaktion hat bleibende Konstanten und solche, die sich mit dem Kontext verändern. Eine Website lebt nicht im selben Kontext wie ein Sprachinterface oder ein Plakat. Trotzdem folgen alle einer bleibenden Konstante: dem Inhalt. Inhalt ist die einzige Komponente, die wir nicht einfach weglassen können. Man könnte sagen: Content first. Doch ist uns Content einfach zu inhaltsleer. Inhalt ist Bedeutung, Botschaft und Funktion. Alles andere ist Form. Und die folgt bekanntlich Funktion.
2. Trennung ist die Voraussetzung für Zusammenspiel.
Da Inhalt die Konstante ist und Form durch den Kontext bestimmt wird, trennen wir sie konsequent voneinander. Ein Autor muss den reinen Inhalt fokussieren, ein Gestalter das visuelle Design, ein Entwickler den Code, ein Architekt die Struktur der Daten. Ihre gemeinsame Aufgabe ist, ein harmonisches Gesamtbild des Inhalts für einen konkreten Kontext zu entwickeln, es in seine Einzelteile zu zerlegen und einen Bauplan zu hinterlassen. Ändert sich der Kontext, erstellen wir oder andere einen neuen Bauplan. Dabei können neue Einzelteile zum Einsatz kommen und bestehende weggelassen werden. Wie ein Lego-Universal-Baukasten, mit Bauanleitungen für verschiedene Modelle – und der Möglichkeit, beliebig viele eigene zu erfinden und sie mit anderen Baukästen zu kombinieren. Der einzige Unterschied: In unseren Systemen gibt es kein Teil doppelt. Wir forcieren Wiederverwendung wo Wiederverwendung möglich ist. Um Komplexität zu reduzieren und Konsistenz zu wahren.
3. Strukturen und Regeln sind konstruktiv, nicht restriktiv.
Disruption folgt keinen Standards. Umso wichtiger für uns, zukünftige Standards möglich zu machen, ohne sie zu kennen. Wir lösen dies über Struktur in Daten, Ideen und Gestaltung und bieten diese Strukturen zur Weiterverwendung an. Regeln sind entscheidend für ein harmonisches Zusammenspiel im Resultat. Unsere Regeln sind immer eine Leitlinie, um Inhalt die Möglichkeit zu geben, sein Potential optimal in einem neuen Kontext zu entfalten. Darum greifen Regeln nur dort, wo sie notwendig sind, niemals dort, wo sie Inhalt in seiner Bedeutung und Funktion beschneiden. Man könnte sagen: Inhalte brauchen Struktur, um verschiedene Kontexte möglich zu machen. Der Kontext braucht klare Regeln, um dem Inhalt gerecht zu werden.
4. Wir arbeiten für Input-User und Output-User.
Neben dem User, der Inhalt konsumiert, berücksichtigen wir auch User, die Inhalt erstellen. Und auch User wie uns, die Inhalt in einen neuen Kontext bringen. Wir müssen Usern dabei helfen, Inhalte richtig zu strukturieren. Und wir müssen ihnen Orientierung geben, wie unsere Regeln in einem neuen Kontext berücksichtigt und ausgebaut werden können. Nur so können wir sicherstellen, dass die Datenqualität hoch ist, Design konsistent bleibt und eine User Experience im gesamten Ökosystem optimiert werden kann. Unsere Systeme sind nur dann nachhaltig, wenn sie es so einfach und komfortabel wie möglich machen, keine Fehler zu machen und wiederzuverwenden, was wir zur Wiederverwendung vorgesehen haben.
5. Flexibilität lässt Raum. Aber niemals für Willkür.
Future Friendly heißt, für heutige und zukünftige Anwendungen Flexibilität zu bieten und Systeme zu entwickeln, die wandelbar bleiben. Flexibel heißt, Strukturen erweiterbar zu halten und nicht auf ein festes Set an Datenfeldern zu reduzieren. Flexibel heißt auch, Regeln anzupassen, zu ergänzen oder zu überschreiben, wenn sich der Kontext ändert, in dem sie greifen. Flexibel heißt niemals völliger Freiraum oder die Option, in Chaos zu münden. Systeme sind per Definition niemals beliebig. Ausnahmen werden zu neuen Regeln. Auch Wildcards oder Joker folgen einer Logik. Wie weit oder eng Flexibilität gefasst ist, bleibt abhängig vom übergeordneten Prinzip eines Systems. Flexibilität wird aber niemals Willkür.