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Rethink Digital Poetry

Ein Interview mit KI Künstler Mio Loclair.

Autor

Jan-Eric Blaesner


Christian „Mio“ Loclair, Creative Director bei Waltz Binaire, ist Medienkünstler und Choreograf aus Berlin. Er erforscht die harmonische Spannung von Körper, Bewegung und Natur, die mit der digitalen Ästhetik kollidieren. Mit modernster Technologie in interaktiven Installationen, audiovisuellen Erlebnissen, visuellen Erzählungen und Tanzperformances beleuchtet er kontinuierlich die Schönheit und das Drama der menschlichen Identität.

Hallo Mio! Wie kommt ein professioneller Street Dancer, der du früher warst, dazu sich hauptberuflich dem Coding und Design zu widmen? Und was hat Künstliche Intelligenz mit deinem Beruf zu tun?

Christian Mio Loclair | Waltz Binaire:
In meiner Karriere als Tänzer habe ich mich größtenteils darauf konzentriert, mich so mechanisch und digital wie möglich zu bewegen. Ich empfinde es als etwas magisches, wenn eine Natur sein Wesen wandelt. So wird ein Mensch in seinem Verhalten zur Maschine, wenn auch nur in seinen Bewegungen. Heute konzentriere ich mich vielmehr auf das gegenteilige Wechselspiel. Ich erschaffe Algorithmen und datengetriebene KI um die Maschine etwas sehr menschliches machen zu lassen: Kreativität und Kunst. Die Frage ist folglich: Kann die menschliche Eigenart neue Welten zu erdenken, in eine digitale Form übertragen werden? Ich denke, dass diese Verwandlung der Menschen und der Maschinen, in ihrem jeweiligen Gegensatz, sehr zeitgenössisch ist.

Du hältst Vorträge mit dem Titel “Rethink Digital Poetry”. Wie passen Künstliche Intelligenz und Poesie zusammen?


Christian Mio Loclair | Waltz Binaire:
Für viele passt das leider gar nicht zusammen. Poesie verbinden wir mit einer idealisierten und sinnlichen Romantik der Vergangenheit. Die Digitalisierung hingegen verbinden wir mit Zukunft, Beschleunigung und einer Überflutung an Reizen und Herausforderungen. Ich glaube, das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Wir können digitale Möglichkeiten und insbesondere die daraus resultierende KI nutzen, um völlig neue Formen des Ausdrucks und der Kreativität zu schaffen. So finden wir in dem Bereich KI fast wöchentlich unterschiedliche Erkenntnisse, welche uns nicht nur inspirieren, sondern eine Perspektive eröffnen, die noch vor kurzer Zeit undenkbar erschienen.

Kann eine KI neue Kunst erschaffen, oder wird es immer nur ein Abklatsch der Daten sein, mit der man sie füttert?

Christian Mio Loclair | Waltz Binaire:
Ich beantworte diese Fragen sehr gerne, indem ich die Frage auf den Menschen umkehre. Könnte ein Kind jemals etwas eigenes kreieren, das nicht reflektiert, was es zuvor gelernt oder erlebt hat? Ist unsere Kreativität wirklich etwas schöpferisches oder erschaffen wir komplexe Kombinationen von zuvor beobachteten Eindrücken? Diese Frage ist unendlich komplex - und bis heute ist es uns nicht gelungen, zu entschlüsseln, wie menschliche Kreativität eigentlich funktioniert. Das Problem ist jedoch viel tiefgreifender, als lediglich die Frage nach den kreativen Menschen und Maschinen. Neurowissenschaftler diskutieren bis heute darüber, ob der Mensch überhaupt einen Willen hat. Unterschiedliche anerkannte Studien zeigen auf, dass unser Gehirn Entscheidungen trifft, bevor wir bewusst abwägen. Für den Fall, dass sich bestätigen sollte, dass wir nicht bewusst handeln, hätte sich die Frage, ob wir bewusst kreativ sind erübrigt. Ich würde jedoch gerne die Frage auch aus technischer Perspektive betrachten. Eine KI ist ein datengetriebenes Netzwerk. Sie trifft Aussagen nicht direkt durch Daten, sondern erstellt diese durch Vorannahmen und Gewichtung, welche durch die Beobachtung von Daten gewonnen werden. Sie erschafft sich folglich ein Modell, eine Art mathematisch abstrahiertes Verständnis von Zusammenhängen. Stellen wir uns vor, eine KI erstellt uns ein Profilbild einer fiktiven Person. In diesem Fall ist dieses "neue" Gesicht keine Interpolation existierender Gesichter, sondern entspringt einem synthetischem Modell, was Gesichter ausmacht.

Die Geschichte lehrt uns, dass Maschinen den Menschen irgendwann immer überholen. Angefangen mit der industriellen Revolution bis hin zu den heutigen Entwicklungen von KI und Machine Learning. Der Mensch hat Angst, irgendwann komplett ersetzt zu werden. Zu Recht? Oder gibt es etwas, das uns immer einzigartig sein lässt?

Christian Mio Loclair | Waltz Binaire:
Ich würde diese Frage gerne ebenfalls aus zwei Perspektiven beantworten. Aus der theoretischen Perspektive heraus bin ich oft besorgt, inwiefern der Mensch seinen Platz finden soll. Ich denke, dass der Großteil unserer Tätigkeiten schon bald so flächendeckend durch KI abgebildet werden kann, dass wir unsere Daseinsberechtigung in Frage stellen müssen. Was kann ich besonders gut, wofür schätzen mich meine Mitmenschen und was ist mein Beitrag zur Gesellschaft in einer Welt, in der die Maschine stets schneller und präziser handelt als ich? Jedoch aus der praktischen Erfahrung heraus, habe ich genau das Gegenteil erlebt. Wir haben unsere Produktionspipeline zur Erstellung von visueller Kommunikation in dem letzten Jahr erfolgreich auf KI umgestellt. Das bedeutet, dass wir in der Lage sind, audiovisuelle Medien mithilfe von KI gesteuerter Verfahren abzudecken. Wir haben seit Beginn dieser Transformation eine höhere Auslastung als je zuvor. Von Datengenerierung, Pflege und Kuration bis hin zur Programmierung finden wir für unterschiedliche Expertisen zahlreiche Anwendungsbereiche. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass ich meine theoretische Annahme komplett verwerfen muss und die KI uns erlaubt völlig neue, spannende Berufswege zu erstellen.

Ihr habt bei Waltz Binaire mit einem “Artificial Poetry”- Projekt eine Legende aus der griechischen Mythologie auf eine KI übertragen. Worum geht es bei Narciss und was habt ihr daraus gelernt?

Christian Mio Loclair | Waltz Binaire:
Das Projekt Narciss ist der erste Computer, welcher die Selbsterkenntnis des Menschen simuliert. Eine nackte Maschine vor dem Spiegel, welche sich betrachtet und mittels Machine Learning versucht herauszufinden, was sie eigentlich ist. Wir würden dieses Projekt gerne als Nachweis anführen dafür, dass wir ganz alte Geschichten des Menschen mittels KI neu beleuchten können. Nehmen wir zum Beispiel die berühmte Figur "Der Denker" von Rodin. Wir möchten uns nun ungern mit der Genialität von Rodin vergleichen, jedoch anführen, dass lediglich unser Werkzeug - die KI - unverhältnismäßig gewaltiger ist in ihrer Kraft. So stellt Rodin aus seine menschlichen Perspektive Dante dar, welche über den Sinn des Menschen und des Lebens nachsinnt. Sein Medium ist Bronze und es handelt sich folglich um ein Abbild von Rodins Vorstellung. In dem Projekt Narciss illustrieren wir jedoch nicht, wie die Maschine über sich nachdenkt. Die Skulptur ist eine Maschine, welche zu dieser Fähigkeit tatsächlich in der Lage ist. Es handelt sich also nicht um unsere Interpretation. Völlig selbstständig schafft sie eigene Annahmen darüber, was sie in ihrem Spiegelbild erblickt. Die entsprechende Erfahrung eines synthetischen Körpers, welcher dazu in der Lage ist über sich selbst zu sinnieren, war keiner Generation vor uns vergönnt.

Gibt es eine Arbeit, die dir beim Thema “Digital Poetry” sofort als gutes Beispiel einfällt?

Christian Mio Loclair | Waltz Binaire: Also wenn ich ehrlich bin fehlt mir in meinem Geschäft die Poesie total. Aus dem Grunde habe ich Narciss gebaut. Es ist meiner Ansicht nach das einzige, was ich poetisch fand. Der Rest baut gerade Start-Ups mit dieser Technik oder wird zum Social Media Influencer. Aber das ist nur meine Meinung - ich bin mir sicher, dass ich da auch sehr viele Aspekte nicht kenne.

Memo Atken ist auch ein toller Künstler und der hat ein Gedicht gebaut mit Hilfe der Google Recommendations. Ein Gedicht geschrieben über einen Zeitraum von 10 Jahren, zutiefst ehrlich, von 3 Milliarden Menschen - und ausgewertet von der stärksten AI dieser Welt.

Memo Atken - Keeper of our collective consciousness

REMEMBER ME

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