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„Hate, hate, hate. Double hate.“

Autoren

Weihnachten. Fest der Besinnlichkeit und des Beisammenseins. Zeit des Miteinanders und der Nächstenliebe. Abend der Freude und von leuchtenden Kinderaugen. Dankbare und genügsame Zeit mit Freunden und der Familie verbringen. Etc. etc. etc. … – aber ist das wirklich so?! Ist Weihnachten der schönste Tag im Jahr oder ist es nur purer Stress, Drama und Eskalation?

Weihnachten ist auf mehreren Ebenen ein zutiefst schwammiges Produkt von Kommerz, Sehnsucht und Idealen, Enttäuschungen und einem potenziell richtig geilen Event/Abend, das aber i.d.R. immer an den Vorstellungen seiner Teilnehmer scheitert. Um Forrest Gump zu zitieren: „Meine Mama hat immer gesagt: Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel – man weiß nie was man kriegt.“ – und meistens schmecken die Pralinen leider schei*e!

Was ist eigentlich Weihnachten und was bedeutet es für uns, für andere und unser Umfeld? Dieser Artikel versucht Licht in das Fest der dunklen Jahreszeit zu bringen. Was läuft mit Weihnachten eigentlich schief und wieso? Was ist der herrschende Gemütszustand der Gesellschaft? Und was kann in Zukunft Weihnachten vielleicht wieder zu dem machen, was es in unserer kitschigsten und klischeehaftesten Vorstellung eigentlich ist? Somit unternehmen wir, ganz in Sinne von Charles Dickens Charakter Ebenezer Scrooge, eine Reise mit den Geistern der Weihnachten die waren, sind und sein werden. Ob es aber in einer Nacht oder gar durch diesen Artikel gelingt, das Mysterium auszulösen, sei dahingestellt. Soweit kann sich kein Weihnachtsgeist aus dem Fenster lehnen.

Weihnachten ist Kommerz und Tradition zugleich. Durchaus ist diese Wortpaarung ein Widerspruch, da Kommerz immer vom Trend abhängt und Tradition etwas beständiges ist – frei nach dem Motto: Das ist so weil wir das schon immer so gemacht haben, also bleibt es auch so. Doch gibt es an Weihnachten, ja immer wieder dieselben Klischee-Rollenmodelle…

Gläubige, 1x-im-Jahr-Kirchengänger, diejenigen die mit Weihnachten aus kulturellen Gründen wenig am Hut haben, die Trittbrettfahrer-Fraktion, die Nicht-Religiösen (aber trotzdem dem Weihnachtskonsum Verfallenen) und die Boykott-Menschen, sowie die Genervten und Gestressten und die mit dem ganzen Kram nichts am Hut haben wollen.

Dies sind aber nur Stereotypen, die sich auch in Grautönen verblassen. Was aber Weihnachten den Todesstoß gibt, sind die kleinen und großen persönlichen und unpersönlichen Dramen. Denn diese sind vor allem eins - unnötig!

Weihnachten hat nämlich ein großes Problem: Ist der Geist erst einmal aus der Flasche, lässt sich dieser ganz schlecht wieder zurück in eben diese stecken und der Zauber ist vorbei. Dabei geht es nicht um das Märchen des Weihnachtsmannes oder irgendeinem religiösen Aspekt (sorry liebe Kinder und sorry liebe Christen!) vom heiligen Geist. Es geht um den individuellen Zauber, den dieser Tag in uns auslöst.

Es ist nicht das Gewusel des Geschenkekaufens oder der Stress innerhalb der Vorbereitung. Sondern vielmehr das Beisammensein und im Moment leben?

Weihnachten, ist doch eine Zeit im Jahr, des Innehaltens und des zur Ruhekommens. Man besinnt sich auf das Wesentliche und lässt das Jahr Revue passieren. Dabei umgibt man sich mit den Menschen, die einem am liebsten sind. Manchmal verkommt aber Weihnachten zu einem Tanz auf dem Vulkan. Die scheckige Verwandtschaft wird eigentlich nur eingeladen, weil man sich vergewissern möchte, dass die noch nicht das Zeitliche gesegnet haben. Und das Fest der Feste wird zu einem Mecker-Fest der Unzufriedenheit, das im Stress implodiert.

Dabei ist Weihnachten weder so wie in der Zahnpasta-Werbung, oder wie im schwedischen Sonntag-Abendfilm des ZDF. Weihnachten hat keine Gesetze und das von der Norm abgewichen werden kann ist okay. Manchmal hat man das Gefühl, dass der Vergleich von Weihnachtsbäumen an den Vergleichen von männlichen Körperteilen anlehnt – die Kardashians sind hier ein Musterbeispiel der Entfremdung vom gesunden Menschenverstand.

Aber ich schweife ab: Lasst Weihnachten doch einfach mal Weihnachten sein. Es auf euch zukommen. Schraub die Erwartungen runter – schief geht immer was (und wenn es verbrannte Knödel sind). Genießt die Zeit. Lästern, schimpfen und meckern machen wir schon die anderen 364 Tage im Jahr. Genügsamkeit und Bescheidenheit sind keine Werte, auf die die Kirche, oder irgendeine Religion ein Monopol hat. Von daher sollten wir Weihnachten nicht nur dazu nutzen reflektiert zurück zu schauen, sondern auch zuversichtlich die Zukunft zu planen.

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – Hermann Hesse

LOVE VS. HATE

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